Die Zeiten, in denen Schauspieler, Sänger und andere Künstler des Mainstreams unsere Vorlieben definieren, sind vorbei.
Schon seit Jahren haben Blogger aus aller Welt und allen Nischen der Kultur in Instagram, Snapchat und YouTube Kommunikationsplattformen gefunden, die nicht nur intuitiv und effizient sind, sondern auch kreativen Freiraum bieten.
Wer vorher noch als Blogger betitelt wurde, ist, je nach Anzahl der Follower, heute ein Nano-, Micro, oder Megainfluencer.
Seit Instagram, Snapchat und YouTube in nahezu jedem deutschen Haushalt anzutreffen sind, werden Verbraucher aller Altersstufen zu jeder Zeit durch Influencer mit werbelastigem Inhalt in Kontakt gebracht.
Was sind Blogger?
Blogger, das waren primär Teenager und junge Erwachsene der frühen 2010er-Jahre, die sich im Internet ungestört über Gott und die Welt ausgelassen haben und die teils mehr, teils weniger seriöse Erlebnisberichte des letzten Urlaubs teilten oder einfach nur erzählen wollten, warum sie Katzen lieben. Doch genau diese ungefilterten Gedanken und Anekdoten mauserten sich schnell zu ansprechenden Artikeln. Denn wem glaubt man mehr: einer echten Person mit Ecken und Kanten, oder einem Artikel in einem Magazin mit (oftmals) finanziellen Hintergedanken?
Im Jahre 2019 sind es nun nicht mehr Blogs, die versteckt in den Weiten des Internets die Taktgeber des Konsums sind. Blogger haben längst ihre Kommunikation zu Instagram und Snapchat verlagert. Plattformen auf denen größere Reichweite leichter und schneller erhöht wird als auf jeder Website.
Der Kerninhalt oder ausführlichere Artikel und Videos werden nach wie vor auf einer Website gespeichert, um immerhin noch teilweise unabhängig von Instagram und Snapchat zu bleiben.
Blogger im Jahre 2019
Also, wie funktioniert Blogging im Jahre 2019?
Angenommen der Blogger, heute Influencer, hat sich über die Jahre eine ordentliche Leserzahl aufgebaut. Diese werden nach und nach zu Instagram geleitet. Ein Schub an Followern wurde in Instagrams ersten Jahren sofort belohnt, indem der Inhalt weiteren Nutzern empfohlen wurde. Instagrams Erfolg war von stetigem Wachstum abhängig und welches Erfolgsindiz war klarer als ein großes, stetig wachsendes Publikum? Dies galt sowohl für Instagram als wachsende Plattform als auch für Benutzer und deren Inhalte.
Dies ist heute bei Weitem nicht mehr so. Wie auch der Mutterkonzern Facebook hat Instagram sein Geschäftsmodell im Laufe der Jahre angepasst.
Hat man vor ein paar Jahren noch gut die Hälfte seiner Follower organisch erreichen können, sind es heute mit Glück nur 5 Prozent.
Anstatt um Reichweite zu kämpfen, gehen Influencer, die Blogger der Neuzeit, Kooperationen mit anderen Seiten und Marken ein. Entweder für mehr Reichweite oder Geld.
Schaut man sich die Art der Posts der letzten Jahre an, sieht man einen starken Anstieg an werbelastigen Inhalten.
Die Wahrheit über Influencer
Man kommt nicht darum herum: Geld verdienen als Influencer ist kein ewiges Geschäft. Je mehr ein Inhalt zu Werbematerial verkommt, desto schneller sinkt der Einfluss. Authenzität und Werbung waren und sind noch immer Gegensätze, die so gut wie nie unter einen Hut zu bringen sind. Daher gehen viele Influencer Kompromisse ein, wenn sie „sponsored Content“ posten.
Dies traf zuerst auf die wirklich attraktiven Megainfluencer zu. Doch nach zunehmenden Abfall an Reichweite und Interaktionsniveau sind es nun Micro- und Nanoinfluencer, die mit gesponserten Artikeln versuchen, einen Nebenverdienst aufzubauen.